Wirksamkeit von Neurofeedback-Therapie bei Angststörungen und Depressionen

Wirksamkeit von Neurofeedback-Therapie bei Angststörungen und Depressionen

Wirksamkeit von Neurofeedback-Therapie bei Angststörungen und Depressionen

Posted by on 2024-03-20

**Die Wirksamkeit von Neurofeedback-Therapie bei Angststörungen und Depressionen**

Neurofeedback ist eine Form der Biofeedback-Therapie, die in den letzten Jahren zunehmend an Popularität gewonnen hat. Dabei werden Hirnwellen in Echtzeit gemessen und dem Patienten visuell oder akustisch zurückgemeldet. Diese Methode soll Menschen dabei unterstützen, ihre eigenen neurologischen Prozesse besser zu verstehen und zu beeinflussen. Im Kontext von Angststörungen und Depressionen wird Neurofeedback oft als ergänzende Behandlungsmethode eingesetzt.

Trotz der steigenden Anwendungshäufigkeit von Neurofeedback gibt es weiterhin Debatten über dessen Effektivität. Einige Studien deuten darauf hin, dass durch Neurofeedback-Training positive Veränderungen im Gehirn bewirkt werden können, die sich auf das emotionale Wohlbefinden auswirken. Besonders hervorgehobene Effekte sind die Reduzierung von Angstsymptomen sowie eine Verbesserung der Stimmungslage bei depressiven Patientinnen und Patienten.

Allerdings ist die Forschungslage noch nicht eindeutig. Es gibt auch Untersuchungen, die keine signifikanten Unterschiede zwischen Neurofeedback-Trainingsgruppen und Placebo-Kontrollgruppen feststellen konnten. Dies wirft Fragen auf bezüglich des Potenzials des Neurofeedbacks als Therapieform für psychische Erkrankungen wie Angststörungen und Depressionen.

Zudem ist die Qualität der vorhandenen Studien sehr unterschiedlich, was eine abschließende Bewertung erschwert. Viele Studien weisen kleine Stichprobengrößen auf oder nutzen unterschiedliche Protokolle und Messmethoden, sodass Ergebnisse nur bedingt vergleichbar sind.

Dennoch berichten viele Betroffene von subjektiven Verbesserungen ihrer Symptome nach einer Neurofeedback-Behandlung. Sie fühlen sich entspannter, ausgeglichener und berichten teilweise von einer besseren Stressbewältigung im Alltag.

Für eine fundierte Beurteilung der Wirksamkeit von Neurofeedback bei Angststörungen und Depressionen sind weitere umfangreiche klinische Studien mit standardisierten Protokollen notwendig. Diese sollten idealerweise randomisiert-kontrolliert sein und mit größeren Teilnehmerzahlen arbeiten, um valide Daten liefern zu können.

Insgesamt lässt sich sagen, dass Neurofeedback ein vielversprechendes Feld ist, welches das Potential hat, das Leben vieler Betroffener positiv zu beeinflussen. Doch ohne solide wissenschaftliche Belege bleibt es herausfordernd, diese Therapieform als effektive Standardbehandlung für Angststörungen und Depressionen anzuerkennen.

Obwohl also einige individuelle Erfolgsgeschichten existieren mögen, muss betont werden: Die Entscheidung für oder gegen eine Therapie sollte immer in Absprache mit einem qualifizierten Facharzt erfolgen – unter Berücksichtigung aller verfügbaren Informationen über Nutzen und Risiken jeder Behandlungsoption.